Allen Frances warnt davor, die Wahl Trumps als Ausnahmefall oder Ausrutscher zu betrachten und nicht als Spiegelbild unserer Demokratie. Denn wir müssen uns mit der Frage beschäftigen, was seine Wahl über den Zustand der USA aussagt. In der Psychiatrie wird eine Wahnidee oder ein Irrglaube als eine tief sitzende, abwegige Überzeugung definiert. Und an genau solchen wahnhaften Überzeugungen hält die amerikanische Gesellschaft fest - aber auch viele andere westliche Gesellschaften. Lieber begegnen wir der bedrohlichen Realität mit Verleugnung, Wunschdenken und abwegigen Verhaltensweisen. Doch die Einsicht, dass wir uns selbst ein tiefes Loch graben, ist der erste und unerlässliche Schritt, um aus ihm herauszuklettern.
Der Job eines Psychiaters ist es, Patienten zu helfen, aus ihren Fehlern zu lernen, das Irrationale ihres Denkens freizulegen und den Teufelskreis selbstzerstörerischen Verhaltens zu beenden. Diesen Heilungsprozess braucht nicht nur der Einzelne, sondern die gesamte westliche Welt. Denn wir müssen uns dem Wahnsinn in unserer Gesellschaft stellen - bevor es zu spät ist.
»Allen Frances argumentiert schlüssig, dass es deutlich dringender ist, die nationale Psyche zu entschlüsseln, als uns mit Debatten über Trumps geistigen Zustand abzulenken. Die viel wichtigere Frage ist: Was hat unsere Politik bis an diesen Punkt geführt?«
THE NEW YORKER
»Ein überragender Psychiater«
THE NEW YORK TIMES