Die Perestroika bereitet dem Sowjetreich ein Ende. Agent Nikolaj Gribojedow, auf Mission in der DDR, wartet auf Anweisungen aus Moskau - vergeblich. Er beginnt eine neue Existenz in Berlin aufzubauen. Doch kaum hat er sich in seinem Leben als Zivilist eingerichtet, bekommt er den langen Arm des Geheimdienstes zu spüren und wird auf eine undurchsichtige Mission in ein orthodoxes Kloster geschickt. In Moskau sitzt eine Künstlerin auf der Anklagebank. Der Vorwurf: Beleidigung religiöser Gefühle. Zwar gelingt es ihr, sich nach Berlin abzusetzen, doch dort verliert sich ihre Spur. Die Journalistin Tanja Legat beginnt Nachforschungen anzustellen, die sie in ein orthodoxes Kloster in Deutschland führen. Dort stößt sie nicht nur auf einen unheimlichen Staat im Staate, sondern auch auf einen geheimnisvollen Mann, der in einer Gemeinschaft religiöser Eiferer mehr als deplatziert wirkt. Wer ist dieser Mann, mit dem sie sich in eine Amour fou stürzt, was ist seine Aufgabe in Deutschland und was weiß er über die Verbindungen von Kirche und Geheimdienst? Hierzulande sind Verschwörungstheorien verpönt, wenn man dagegen nach Russland blickt, scheinen sie oft das einzige Mittel zu sein, um sich seltsame, undurchschaubare Vorgänge zu erklären. In Brandgeruch öffnet Sonja Margolina diesen Blick auf das System Russland und die Verbindungen zwischen Kirche und Geheimdienst, denen - so steht zu befürchten - die Realität nicht viel hinzuzufügen hat.