Als die junge Lili bei ihrem großen Idol, dem Schriftsteller Noah Berger, klingelt, rechnet sie mit allem, nur nicht mit dessen zweiter Frau Sonja. Egal, wie sehr sie es will, Lili wird nicht zu Noah durchgelassen. Immer wieder probiert sie es, immer neue Ausreden hat Sonja parat. Und so beginnt Lili heimlich, einen Roman über das Paar zu schreiben.
Flurin und Cristina - wie die beiden in der Fiktion heißen - durchlaufen eine mehrfach gebrochene Liebesgeschichte, beide kämpfen sich auf langwierigen, unterschiedlichen Wegen aus ihren alten Leben und Lieben frei, um ihrem neuen, fragilen Glück Raum zu schaffen. Lilis Roman entwickelt sich in hohem Tempo. Doch was hat die Geschichte von Flurin und Cristina noch mit den Vorbildern Sonja und Noah Berger zu tun? Und spiegelt sich da nicht auch die belastete Beziehung von Lili zu ihrem eigenen Partner Fred? Was ist Wirklichkeit, was Fiktion?
Michèle Minelli öffnet in ihrem neuen Roman subtil und klug mehrere Ebenen des Geschichtenerzählens. »Der Garten der anderen« handelt von neuen und alten Beziehungen, von den Möglichkeiten der Fiktion, von der Macht der Sprache und nicht zuletzt vom Glück in einem fremden Garten.