Der Vampir von Ropraz von Chessex, Jacques
Roman
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts treibt im kleinen Dorf Ropraz im waadtländischen Jorat ein bestialischer Leichenschänder sein Unwesen. Die Bevölkerung des ganzen Landstrichs ist in Aufruhr; Angst und Wut brauchen einen Schuldigen. Jacques Chessex hat mit einer so akribischen wie stilistisch geschliffenen Rekonstruktion des historischen Falls einen erstklassigen Schauerroman geschrieben."In kurzen, starken Sätzen evoziert Chessex das Klima, die Örtlichkeiten, die Menschen. Subtil wechselt Chessex bezüglich der Erzählperspektive zwischen dem Autor und einem beklemmenden Wir hin und her. Chessex geht es in seiner eigenen 'métaphysique naturelle' um die absolute Untat. Für ihre Überhöhung greift er zu einem herrlichen Kunstgriff." Jürg Altwegg, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 15.10.08
"Weil die Sprache so schön knirscht wie das Gebälk der Angst, wie das Ächzen der Vorurteile in einem kleinen Dorf, wie die unter dem weissen Kreuz verborgene Gewalt in der Schweiz, die ausbricht gegen Aussenseiter und Randständige, wobei sich in einer seltsamen Dialektik die Gefühle von Hass und Liebe, Gemeinschaft und Ausschluss, Normalität und Isolation entladen." Stefan Zweifel, Neue Zürcher Zeitung am Sonntag, 31.08.08
"Ein kleines Buch, dem auf gerade mal 96 Seiten gelingt, wozu andere auf Hunderten von Seiten nicht imstande sind: einen glaubhaften Eindruck dessen zu vermitteln, was mit einer Dorfgemeinschaft geschieht, die sich jäh mit dem Abgründigen des Menschen konfrontiert sieht. Und Chessex bereitet den Fall Favez so auf, dass man seine knappe Erzählung verschlingt wie ein Blutsäufer sein Lebenselixier." Peter Henning, Spiegel Online, 13.08.08
"Chessex hat akribisch recherchiert, seine Sprache ist knapp und präzise. Und so, wie er die Geschichte erzählt, hat mir das mehrere Schauer über den Rücken gejagt." Bernhard Lill, Brigitte, 08.10.08
"Ach, allein schon der herrlichen Spekulation am Ende wegen muss man dieses hinreißende Gruselbuch lesen." Berliner Morgenpost, 15.08.08
"Wo andere Schriftsteller seitenweise atmosphärische Details brauchen, reicht bei Jacques Chessex meist nur ein Nebensatz, um Welten entstehen zu lassen. Einer der hintergründigsten Literaten der Gegenwart." Katrin Schumacher, Deutschlandradio, 18.11.08"Schaurig-schön, dass es solche Bücher noch gibt!" Georg Leisten, Stuttgarter Zeitung, 03.12.08